PTS engagiert sich aktiv in vielfältigen Netzwerken

Die Papiertechnische Stiftung (PTS) ist auf verschiedenen Ebenen gut vernetzt und verlässlicher Partner in Projekten und Forschungstätigkeiten. Regional, national und international bringen unsere Experte Ihr Know-How zur Kreislaufwirtschaft, DIN Normen, Forschungstätigkeiten und papiertechnischen Fragestellungen ein.

Beim jährlich stattfindenden PTS Netzwerktag bietet die PTS eine Plattform, bei der sich Wirtschaft, Politik und Forschung treffen und in den Austausch kommen.

1. (Strategischer) Hintergrund und Auftrag bei Gründung

Die Papiertechnische Stiftung (PTS) ist eine private Stiftung bürgerlichen Rechts, die 1951 von den Spitzenverbänden der papierherstellenden und papierverarbeitenden Industrie gegründet wurde.

Die Stiftung selbst ist die zentrale Expertenorganisation der Papierbranche für Forschungsstrategie, -politik und -koordination, sowie akademische Nachwuchsarbeit,. Diese Rolle erscheint heutzutage umso wichtiger, als dass die deutsche Papier- und Faserwerkstoffbranche im Themenfeld „Forschung und Entwicklung (F&E)“ den zentralen „Enabler“ sieht, um die notwendige Transformation dieser energieintensiven Branche im Kontext der von der Bunderegierung formulierten Klimaschutzziele zu ermöglichen.

Darüber hinaus betreibt die Stiftung ein gleichnamiges Forschungsinstitut, welches wiederum als Expertenorganisation für Wissenstransfer dient. Die PTS ist von der mittelstandsgeprägten deutschen Papier- und Faserindustrie mandatiert, um verschiedene Funktionen und Aufgaben zu übernehmen, die von der Industrie und ihren Verbänden aufgrund fehlender Ressourcen oder Kompetenzen selbst nur schwer oder gar nicht wahrgenommen werden können. Konkret unterstützt die PTS mittelständische Unternehmen bei der Erforschung innovativer Materialien, dem Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in zukunfts- und marktfähige Produkte, im Trendscouting, der Ausbildung von akademischen Nachwuchskräften und bei der Weiterbildung von Mitarbeiter:innen zu branchenrelevanten und aktuellen Themen.

In dieser Funktion ist ein kontinuierlicher und enger Austausch mit der Industrie und Forschungspolitik wichtig. Daher pflegt die PTS mit ihren Expert:innen ein weitreichendes Forschungs- und Transfernetzwerk und baut dieses strategisch und themengetrieben weiter aus.

2. Finanzierung, Organisation und Arbeitsweise

Die PTS wird getragen von den Spitzenverbänden der papierverarbeitenden und papiererzeugenden Industrie sowie einem Förderverein der Zulieferindustrie. Sie finanziert ihre zuvor genannten Aufgaben insbesondere aus den Erträgen des Stiftungsvermögens, sowie Rechtsansprüchen, die gegenüber dem Verband „Die Papierindustrie e.V. (DPI)“, dem „Hauptverband der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden (HPV)“, sowie dem Verein „Forschungsvereinigung Papiertechnik e.V. (FPT)“ bestehen. Die PTS wird beaufsichtigt durch den Stiftungsrat, verantwortet vom Stiftungsvorstand und beraten vom Forschungsbeirat der Papiertechnischen Stiftung. Die Mitgliedschaft der Stiftungsgremien spiegelt die Zusammensetzung der mittelstandsgeprägten Papierindustrie wider.

3. Bedeutung für die eigene Branche bzw. das eigene Querschnittsthema

Der Markenkern der PTS ist definiert als „FIBRE based solutions“. Die PTS besetzt Forschungs-, Transfer- und Weiterbildungsthemen, die für den Mittelstand von strategischer Bedeutung sind. Außerdem bildet die PTS – im Verbund mit weiteren universitären Instituten und externen Forschungsstellen – den zentralen Ansprechpartner in Fragen von Material- und Produktinnovationen. So hat die PTS auch maßgeblich zur Etablierung der „Modellfabrik Papier gGmbH“, Düren, beigetragen, indem sie das Konzept einer industriell getragenen, zentralen Technologieplattform entscheidend geprägt hat.

Beim Wissenstransfer spielen die PTS-Konferenzen eine wichtige Rolle, die regelmäßige Plattformen sind, auf denen Expert:innen aus Industrie, Wirtschaft und Forschung zusammentreffen, um sich über Entwicklungen und Trends zu informieren oder über zukünftige gemeinsame Arbeitsfelder zu sprechen – etwa zu Verfahrensthemen wie Coating oder Recycling bzw. zu ganzheitlichen Produktthemen, wie Wellpappe oder Lebensmittelverpackungen.

4. Positionierung im (nationalen/internationalen) Umfeld

Die PTS wurde von der deutschen Papierindustrie mandatiert, um die Gemeinschaftsforschung und -entwicklung für die deutsche Zellstoff- und Papierindustrie durchzuführen, mit dem Ziel, europaweit und global wettbewerbsfähig zu bleiben. Dabei agiert die PTS hinsichtlich der möglichen Nutzenstiftung grundsätzlich branchenoffen, da faserbasierte Lösungen als Technologieplattform verstanden werden, die für alle Ideen und Ansätze generell offen ist; So kann ein „Faserwerkstoff Papier“ viele Funktionen und Werkstoffeigenschaften annehmen.

Im Verbund mit weiteren universitären Instituten ist die PTS die zentrale Ansprechpartnerin der Branche für Forschung & Entwicklung, hat selbst den Status „An-Institut der TU Dresden“ inne und ist damit ein wichtiger Innovationsarchitekt und Lösungsentwickler für die Herausforderungen der Zukunft. Als Expertenorganisation für Transfer ist eine enge Verzahnung mit den Experten der Branchen notwendig. Dies geschieht einerseits durch die wissenschaftliche Arbeit von Studierenden, Absolventen und jungen Wissenschaftlern unter der Anleitung von erfahrenen Projektleitern, andererseits auch durch die direkte Einbindung von industrieerfahrenen Mitarbeitern der PTS.

Als aktives Mitglied in regionalen (u.a. Sächsische Industrieforschungsgemeinschaft e.V. (SIG)), nationalen (u.a. ZUSE Gemeinschaft e.V.), internationalen (4evergreen Initiative) und branchenspezifischen Netzwerken, sind die PTS Mitarbeiter:innen gefragte Forschungs- und Entwicklungspartner:innen. Zudem ist die PTS Gründungsmitglied des AiF e.V.. Diese tragfähigen Netzwerkkontakte liefern den PTS-Stakeholdern spannende Einblicke in Entwicklungen aus verschiedenen Regionen und Branchen, wie es im Mandat der PTS intendiert war.

5. Alleinstellungsmerkmal(e) und Perspektive

Die deutsche Papier- und Faserwerkstoffbranche sieht das Themenfeld „Forschung und Entwicklung“ als zentrales Instrument, um die notwendige Transformation der Branche zu ermöglichen. Entsprechend wird die Branche das Themenfeld „Forschung und Entwicklung“ als 3. Säule ihrer zentral gesteuerten Aktivitäten etablieren. In diesem Kontext wird die Rolle der Forschungsvereinigung PTS erweitert und gestärkt werden, in enger Abstimmung mit dem Spitzenverband DPI (Die Papierindustrie e.V.), der das politische Lobbying und die Tarif- und Sozialpolitik der Branche verantwortet. Faserbasierte Lösungen werden an der PTS als Technologieplattform verstanden, die nicht nur für den Verpackungssektor relevant ist. So generiert die PTS bereits heute wichtige Forschungsbeiträge für die Energiewende, etwa durch die Entwicklung von Materialien für Energiespeicher und Brennstoffzellen. Aber auch der Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft wird durch eine ganzheitliche Betrachtung des Werkstoffrecyclings Rechnung getragen. Dies erfolgt auch im Rahmen von strategischen Kooperationen und einer intensiven Netzwerkarbeit, insbesondere als An-Institut der TU Dresden. Das Feld der eingesetzten Fasermaterialien reicht dabei von Cellulose über (Recycling-)Carbonfasern bis hin zu Metallfasern und sinterfähigen metallischen oder keramischen Pulvern und erweitert somit die Anwendungsfähigkeit der papiertechnologischen Plattform für völlig neuartige Werkstoffe. Wesentliche Entwicklungspartner hierbei sind Start-up-Unternehmen, kleine und mittelständische Unternehmen und branchenfremde Partnerinstitute.

Die PTS ist damit die einzige Forschungseinrichtung in Deutschland, deren Stakeholder-Portfolio die gesamte Wertschöpfungskette der Papierindustrie abdeckt.

Gründungsmitglied der ZUSE Gemeinschaft

Mit der Deutsche Industrieforschungsgemeinschaft Konrad Zuse e.V. (ZUSE) werden die Interessen der gemeinnützig, privatwirtschaftlich organisierte Forschungseinrichtungen vertreten. Dem technologie- und branchenoffenen Verband gehören bundesweit aktuell 77 Mitglieder an. Die Papiertechnische Stiftung (PTS) ist aktives Mitglied und Gründungsmitglied dieser wichtigen Vereinigung, um die transferorientierte Forschung zu stärken. Die Mitarbeit erstreckt sich in verschiedenen Verbandgremien bis hin zur Initierung von Forschungsclustern u.a. im Bereich Bioökonomie, um die Vernetzung der Institute in globalen Trends zu initiieren und daraus entstehende Forschungssynergien zu nutzen.

Mitarbeit & Mitglied bei europaweiter Initiative 4evergreen

Seit Mai 2021 gehört die Papiertechnische Stiftung (PTS) auch zu den Mitgliedern von 4evergreen und wird in den verschiedenen Arbeitsgruppen tätig. Die PTS wirkt im ersten Workstream als Technical Advisor und trägt zur Findung eines Bewertungsschemas für die CEPI Test Method Version 1 für Standard Verpackungsanlagen bei. Auch die Weiterentwicklung der Methode für Spezialanlagen und Deinkinganlagen ist Teil des WS1. In den weiteren Workstreams werden Möglichkeiten besprochen, zum einen den Prozess der verbesserten Erfassung und Sortierung von Altpapier zu gestalten, aber auch entsprechende Designrichtlinien zu Erstellen und zukünftige Innovationen und deren Herausforderungen auf den Papierkreislauf zu beleuchten. All dies findet unter dem Schirm der CEPI statt und zeigt das ständige Streben der Branche.

Regionale Vernetzung in Forschung, Wirtschaft & Wissenschaft

Wissenschaftsstandort Dresden: PTS ist ein Teil davon

Mit der Mitgleichschaft beim der Initiative DRESDEN-concept fördert und stärkt die PTS die Zusammenarbeit regionalen Partnereinrichtungen, um Synergien in Forschung und Lehre sowie Infrastruktur und Verwaltung zu erkennen und zu nutzen.

Durch die Vernetzung über Institutions- und Fachgrenzen hinweg bietet DRESDEN-concept Forschenden der PTS einen idealen Ort für Wissenschaft und Innovation. Kurze Wege zwischen den Partnern, die nachhaltige Nutzung von Infrastrukturen innerhalb der Allianz und die Etablierung gemeinsamer Forschungsschwerpunkte machen Dresden zu einem herausragenden Wissenschaftsstandort an dem die PTS eine aktive Rolle hat.

PTS ist An-Institut der Technischen Universität Dresden

Nachwuchsförderung, Wissenstransfer und Forschung stärken - Unter diesem Motto steht die im Mai 2022 vom Stiftungsrat der Papiertechnischen Stiftung (PTS) und des Rektorats der TU Dresden beschlossene Zusammenarbeit, die der PTS den den Status als „An-Institut“ verleiht.

In enger Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Beckmann (Dekan der Fakultät Maschinenwesen der TU Dresden) nimmt die PTS die Aufgaben eines An-Instituts wahr, wie der grundlegenden und angewandten fachbezogenen Forschungs- und Entwicklungsarbeit, die berufsbegleitende Weiterbildung, die Fortbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses und den breiten Wissenstransfer.

Technische Universität Dresden: https://tu-dresden.de/

Industrienahe Forschungsinstitute bündeln Kräfte

Die Forschungsgemeinschaft stärkt mit ihrem weitreichenden Forschungsspektrum in Sachsen die transferorientierte, marktvorbereitende Forschung im Interesse des sächsischen Mittelstands. Die inhaltliche Fokussierung liegt einerseits in den sächsischen Zukunftsbranchen wie Material-, Technologie- und Verfahrensentwicklung, andererseits auch immer am Puls zentraler Fragen wichtiger gesellschaftlicher Herausforderungen wie Ressourceneffizienz oder Umweltverträglichkeit.

Zusammen mit den anderen Instituten ist die PTS an gemeinsamen Forschungsprojekten, Innovationstagen, der politischen Arbeit und dem Wissenstransfer über verschiedene Formate beteiligt.

www.sig-forschung.de

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Ansprechpartner/In

Herr Dr. Thorsten Voß
Vorstand